Blockchain & Supply Chain Management | Teil 2 – Einführung

In unserem letzten Beitrag zum Thema Blockchain und Supply Chain Management sind wir auf den Unterschied zwischen Blockchain und Kryptowährungen eingegangen und haben kurz die Begriffe „Blockchain“ und „Smart Contract“ erklärt. Heute schauen wir uns die Entstehung, die Entwicklung und die Beweggründen zur Entwicklung der Blockchain Technologie näher an. Denn die Blockchain hat das Potenzial, unsere Welt besser und fairer zu gestalten. Wie das in der Praxis aussehen kann, beleuchten wir später anhand der Möglichkeiten für den Transport- und Logistiksektor.

Die Geschichte der Blockchain

Die erste Blockchain entstand im Jahr 1991. Die Kryptografen Stuart Haber und Scott Stornetta entwickelten eine Lösung zur Zeitstempelung digitaler Dokumente, damit diese nicht rückwirkend manipuliert werden konnten. Schon damals verwendete das System eine kryptografisch gesicherte Blockchain. Genutzt wurde diese Technologie jedoch nie, weil Gesellschaft und Industrie noch keinen Bedarf hatten.

2004 entwickelte der Informatiker Hal Finney das Konsenssystem RPoW, einen wiederverwendbaren „Proof of Work“. Dabei handelt es sich um einen Algorithmus, der die Einigung über den Status eines Netzwerkes zwischen seinen Teilnehmern erzielt. Heute gilt dieses System als die Basis der aktuellen Blockchain-Technologie.

Bitcoin, Vorreiter der Kryptowährungen

2008 erschuf ein bis heute unbekannter Entwickler oder Entwickler-Zusammenschluss unter dem Pseudonym „Satoshi Nakamoto“ die Kryptowährung „Bitcoin“ und die dafür erforderliche Blockchain. Damit ist Bitcoin heute die älteste, technisch stabilste und am häufigsten akzeptierte Kryptowährung weltweit. Hinter Bitcoin steckt sich ein technisches Konzept für digitales Bargeld, das über ein dezentrales, elektronisches Zahlungssystem (Peer-to-Peer Electronic Cash System) funktioniert: Benutzer können Bitcoins auf der ganzen Welt senden und empfangen, ohne auf eine zentrale Institution und ihre Server angewiesen zu sein. Doch was wollte Nakamoto eigentlich mit dieser Erfindung erreichen?

Der Bitcoin-Grundgedanke

Bitcoin hat wie alle anderen Kryptowährungen das Ziel, ein grundsätzlich unabhängiges und fälschungssicheres Bezahlsystem bereitzustellen, das auf gleiche Rechte für alle Menschen setzt, indem es den Zahlungsverkehr aus der Abhängigkeit von Banken und staatlichen Institutionen befreit. Kein Wunder also, dass die lauteste Kritik an Bitcoin und Blockchain-Konzepten genau aus dieser Richtung kommt. Auch wenn es sich lohnt, sich jeden konstruktiven Einwand unvoreingenommen zu prüfen, sollten genauso auch die beeindruckenden Möglichkeiten von Kryptowährungen berücksichtigt werden: Laut einer Erhebung von statista.com aus dem Jahr 2019 haben immer noch 1,7 Milliarden Menschen keinen Zugang zu einem Bankkonto, was 22 % der Weltbevölkerung entspricht. Kryptowährungen könnten diesen Menschen Teilhabe am Markt bieten, die ihnen bisher verwehrt ist.

 

Einschätzung

Derzeit ist Bitcoin noch eine Währung, die losgelöst von staatlicher Kontrolle agiert und genau deshalb für alle interessant ist, die sich unter dem Eindruck der letzten Finanzkrise vorsichtshalber nach alternativen Anlagemöglichkeiten umschauen. Natürlich kann es aufgrund der unklaren Situation zu unkalkulierbaren Verlusten kommen. Wie sich der Bitcoin in Zukunft entwickelt, hängt davon ab, wie sich die Finanzsysteme unterschiedlicher Länder und Märkte integrieren lassen.

Ein Nischenangebot sind Bitcoin & Co. jedenfalls schon lange nicht mehr: Viele große Unternehmen befürworten Kryptowährungen – der visionäre Tesla-CEO Elon Musk beispielsweise hat rund 1,25 Millionen Euro aus den liquiden Unternehmensanlagen in digitale Vermögenswerte getauscht. Des Weiteren überlegt er, Bitcoin als Zahlungsmittel im Unternehmen zuzulassen. Das letzte Wort ist hier aber noch nicht gesprochen, wir verfolgen die Entwicklung gespannt.

Haben Sie bereits mit Bitcoin & Co Erfahrung gemacht? Teilen Sie uns Ihre Meinung mit und treten Sie mit uns in den Dialog über unsere sozialen Netzwerke XING und LinkedIn. Wir freuen uns auf einen regen Austausch!

Sascha Lang

Sascha Lang

Leitung Vertrieb / Marketing

sl@ulex.be