VeChain: Blockchain-Lösungen für die Lieferkette
Wie sieht die Lieferkette der Zukunft aus? Wie lässt sie sich für alle Beteiligten vom Hersteller bis zum Endkunden sicher und transparent gestalten? Das Unternehmen VeChain aus Singapur bietet Blockchain-Dienstleistungen fürs globale Supply Chain Management an, die die Tür zu einer Welt der neuen Möglichkeiten öffnen – und bereits heute erfolgreich eingesetzt werden. Heute nehmen wir dieses Unternehmen genauer unter die Lupe und schauen uns an, welchen Use Case es hat, welche Partnerschaften es gibt, welche Projekte schon im täglichen Betrieb sind und welches Potenzial VeChain darüber hinaus besitzt.
VeChain im Überblick
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat 2020 in einer Studie 300 Blockchain-Projekte untersucht. Ziel war es, die beste Lösung für ein intelligentes Lieferketten-Management zu identifizieren. Die Studie kam zum Ergebnis, dass VeChain für solche Einsatzszenarien die beste Wahl sei. Darüber hinaus ist VeChain der erste Blockchain-Anbieter weltweit, der vom TÜV Saarland mit 5 von 5 Sternen zertifiziert wurde. Dieses Zertifikat bestätigt auf höchster Ebene die Reife und Einsatzfähigkeit der Blockchain von VeChain.
VeChains großer Vorteil: Seine Dienstleistungen werden bereits in der realen Geschäftswelt erfolgreich genutzt. Daher arbeitet VeChain nicht nur an der Entwicklung von Lösungen, sondern hat sie längst umgesetzt. Als weiterer Pluspunkt kommen laufende Projektpartnerschaften mit verschiedenen Regierungen hinzu, darunter auch chinesische Regierungsstellen.
Unternehmens-Eckdaten
Gründung: 2015
Start des eigenen Mainnets: 2018
Gründer: Sunny Lu (ehemaliger CIO von Louis Vuitton China)
Sitz: Stadtstadt Singapur (8 Niederlassungen in EU, Asien und USA)
Marktkapitalisierung: 4 450 154 351 € (Stand Coinmarketcap.com 30.07.21)
Blockchain-Art: Hybrid-Blockchain
Konsensmechanismus: Proof of Authority (PoA)
Coin: VET
Transaktion: 10 000 / Sekunde
Validierungszeit je Block: 1 Sekunde
Name der Blockchain: VeChainThor
Website: https://vechainofficial.medium.com/
Der VeChain-Use-Case
VeChain ermöglicht mittels Blockchain-Technologie einen transparenten Hochgeschwindigkeits-Informationsfluss rund um die Besitzverhältnisse: Alle Teilnehmer einer Lieferkette vom Produkthersteller über die Einzelhändler bis zum Endverbraucher sollen sich auf einer Plattform treffen können, ohne sich gegenseitig blind vertrauen zu müssen.
Alle Vermögenswerte und Besitzverhältnisse von der Produktion über den Versand bis zur Ankunft beim Endverwender können hier dank Blockchain-Technologie detailliert und verlässlich nachvollzogen werden. Das bietet den Beteiligten in der Supply Chain unter anderem die Sicherheit, dass sie genau das Original erhalten, das sie bestellt haben – Produktfälschungen sind so gut wie ausgeschlossen. Das Schöne daran: Diese Anwendung eignet sich für alle Bereiche des Produktions- und Lieferketten-Managements.
Sicheres Supply-Chain-Management durch Asset-Digitalisierung: Mit diesem Fokus ist VeChain konsequent auf B2B-Lösungen ausgerichtet. Dabei gehen die Einsatzmöglichkeiten dieser Lösungen weit über den Logistiksektor hinaus. Es gibt beispielsweise schon Anwendungen zur Gesundheitsdaten-Verwaltung, die Patientendaten und Laborergebnisse sicher in der VeChain-Thor-Blockchain ablegen – und so konfiguriert werden können, dass jeder Nutzer vom Arzt bis zum Patienten nur genau jene Informationen einsehen kann, die er sehen darf.
Herausforderung: Sicherheit
Auf den ersten Blick ist der globalisierte Markt ein Schlaraffenland der Angebotsvielfalt: Noch nie stand dem Konsumenten eine derartige Bandbreite an Produkten, Qualitäten und Preisen zur Verfügung. Der zweite Blick enthüllt die Schattenseiten: Durch die enorme Komplexität der Lieferketten mit Teilnehmern auf verschiedenen Kontinenten ist es Konsumenten oft kaum möglich, die komplette Wertschöpfungskette zu überblicken und sicherzustellen, dass sie wirklich erhalten, was sie bestellt haben: Die Liste der Produktfälschungen etwa von Medikamenten oder von Konsumgütern wie Textilien, Spielzeug, Technik und Wein ist endlos; die korrekte Lagerung und Kühlung von Lebensmitteln vom Erzeuger bis zum Endverbraucher lässt sich kaum nachprüfen; ein Drittel aller in Deutschland angebotenen Gebrauchtfahrzeuge werden mit manipuliertem Kilometerstand verkauft. Wer im globalen Dorf einkauft, braucht ein hohes Maß an Vertrauen. Und dieses Vertrauen leidet zunehmend.
Lösung: Transparenz
VeChain hat es sich zur Aufgabe gemacht, globale Wertschöpfungsketten transparent und sicher zu gestalten, damit sich Händler und Konsumenten nicht mehr auf den guten Ruf der Anbieter verlassen müssen. Dazu setzt das Unternehmen auf ein intelligentes Zusammenspiel von IoT-Layer-Lösungen, RFID-Chips und der Blockchain, um Produkte lückenlos in der Lieferkette verfolgen zu können.
Die Idee: Durch kleine aufgeklebte oder eingenähte Chips werden Produkte eindeutig identifizierbar. Geräte mit Sensoren, die die Funksignale dieser Chips auslesen können, werden entlang der gesamten Wertschöpfungskette installiert – in Transportfahrzeugen genauso wie in den Lagerhäusern. Jedes Mal, wenn ein Produkt die nächste Station der Supply Chain erreicht, meldet es sich über den dort installierten Sensor und schickt damit ein Update seiner Status-Informationen ins Internet: Ich bin jetzt wohlbehalten hier angekommen! Diese Technologie nennt sich Internet of Things (IoT) und schafft Transparenz auf bisher unbekanntem Niveau – vollautomatisch.
VeChain verknüpft das IoT mit der VeChain-Thor-Blockchain, um alle solcherart gewonnenen Informationen manipulationssicher zu speichern, und ermöglicht damit eine komplett digitale und lückenlos überschaubare Supply Chain, in der unterbrochene Kühlketten, manipulierte Kilometerstände und Produktfälschungen direkt auffallen würden. Angenehmer Nebeneffekt: Durch das durchgängige Monitoring werden auch andere Schwachstellen in der Lieferkette sichtbar, sodass sie schnell behoben werden können – das freut den Prozessoptimierer.
Die RFID-Hardware
RFID (Radio-Frequency Identification) ist eine unkomplizierte Sender-Empfänger-Technologie zum berührungslosen Erkennen und Lokalisieren von Objekten mittels Funkwellen. RFID-Sender sind günstig herzustellen, benötigen kaum Platz und keine eigene Energieversorgung – sie können als Klebe-Etikett an jedem Produkt befestigt oder sogar unsichtbar eingearbeitet werden und es dadurch eindeutig identifizierbar machen. Die Informationen des RFID-Senders lassen sich jederzeit auf kurze Distanz mit einem RFID-Lesegerät erfassen, mit entsprechender Software auswerten und an die Blockchain weiterleiten. Weitere Möglichkeiten, um die produkteigene ID-Nummer zu erfassen, sind der ebenfalls im Nahbereich funkende NFC-Standard – oder im einfachsten Fall ein Aufkleber mit QR-Code, dessen Informationen mit Scannern optisch ausgelesen werden. Für den zuverlässigen Einsatz in der Lieferkette hat VeChain in Kooperation mit Bosch und Qualcomm physische Sensorchips entwickelt, die dieselbe Aufgabe erfüllen.
Sind die Produktinformationen erst einmal erfasst und in der Blockchain abgelegt, können sie nicht mehr manipuliert werden. Dadurch werden alle Produktbewegungen über die die Lieferkette wahrheitsgemäß aufgezeichnet: Wird das Produkt an den falschen Ort geliefert, lässt sich exakt ablesen, wann und wo die Fehllieferung erfolgt ist. So kann der Kunde jederzeit prüfen, ob alles den Vereinbarungen entspricht. Bleibt der Chip nach der finalen Lieferung weiter im Produkt – zum Beispiel eingenäht in die Handtasche – kann auch beim Weiterverkauf vom nächsten Besitzer nachvollzogen werden, ob es sich um ein Original handelt und welche Geschichte das Produkt mittlerweile hat.
Dank VeChain ToolChain kann jedes Unternehmen Blockchain-Technologie mithilfe schlüsselfertiger Software und verschiedener IoT-Chips implementieren. Passende Hardware für verschiedene Einsatz-Szenarien lässt sich bei VeChain bestellen
Anwendungsbeispiel: Lebensmittelsicherheit
Sie möchten „frischen“ abgepackten Fisch kaufen. Weil Fisch schnell verdirbt, wenn er nicht durchgängig bei den richtigen Temperaturen gelagert wird, legen Sie großen Wert auf eine lückenlose Kühlkette. Doch wie stellen Sie sicher, dass Sie gut gekühlten Fisch erwerben?
VeChain macht die Kühlkette für Sie transparent: Auf der Fischverpackung finden Sie einen Aufkleber mit QR-Code, den Sie mit Ihrem Smartphone und der passenden App scannen können. Sollte der Fisch mal nicht den Qualitätsstandards entsprechen, werden Sie von der App gewarnt. Möglich macht das ein RFID-Chip unter dem QR-Code-Aufkleber, der seinen Standort kontinuierlich über Sensoren an den einzelnen Standorten und in den Lieferfahrzeugen an die Blockchain weitergibt. Sind diese Informationen dort erst einmal abgespeichert, sind sie sicher vor Manipulationen. So können Sie sicher sein, dass der Fisch den hinterlegten Richtlinien entspricht.
Weil Ihr Supermarkt Wert auf Qualität legt und die Hochwertigkeit seines Fischs beweisen will, übernimmt er die Kosten für die RFID-Empfänger in seinem Geschäft und bietet Ihnen die QR-Scanner-App kostenlos zum Download an.
Anwendungsbeispiel: Fälschungssicherheit
Nach demselben Prinzip, das im Supermarkt die Frische eines Fischs manipulationssicher offenlegt, kann VeChain auch belegen, ob ein Luxusgut ein Original oder eine Fälschung ist. Gerade bei hochpreisigen Produkten ist das hilfreich, denn bisher kommt es regelmäßig vor, dass Fälschungen unbemerkt im Einzelhandel landen – was oft erst dann zu bösen Überraschungen führt, wenn man die vermeintliche Wertanlage weiterverkaufen möchte. Vernäht beispielsweise der Handtaschen-Hersteller schon bei der Produktion einen RFID-Chip mit einer unverwechselbaren Identifikationsnummer im Futter, lässt sich die Authentizität der Tasche lückenlos über alle Logistikdienstleister und Weiterverkäufer bis in den Einzelhandel belegen – und auch Jahre später beim Weiterverkauf noch zuverlässig abrufen.
Fazit
Mit VeChain können Unternehmen ihre Lieferkette optimieren, Produktfälschungen stoppen und für Transparenz und Authentizität sorgen: die Zukunft des Supply Chain Managements.
Die VeChain-Partnerschaften
VeChain ist international vernetzt und längst in zahlreichen Branchen von der Logistik bis zum Handel etabliert – die zum Beispiel auf der VeChain-LinkedIn-Seite aufgeführten Unternehmen und Branchen belegen eindrucksvoll, dass sich VET branchenübergreifend nutzen lässt.
Bild: © Andrey Apoev – stock.adobe.com
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